Laufreisen und Events
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- Zuletzt aktualisiert: 06. November 2017
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Das Wochenende vor Ostern 2014 stand für die Laufabteilung ganz im Zeichen eines kombinierten Sport- und Kulturausflugs. Nachdem wir im letzten Jahr die Gelegenheit hatten, die schöne Stadt Prag in vielerlei Hinsicht kennen zu lernen, war in diesem Jahr Wien an der Reihe. Dreh- und Angelpunkt unserer Städtetrips ist dabei ein Marathonwettkampf, der in der jeweiligen Stadt veranstaltet wird. Für 2014 ist die Wahl auf den Vienna City Marathon (kurz: VCM) gefallen. Das Organisationsteam für die Reise war das gleiche wie im Vorjahr und so ist es nicht verwunderlich, dass die Reise wieder ein voller Erfolg und in jeder Hinsicht eine Freude war.
Am Freitag, den 11.04.14 trafen sich die Teilnehmer aus dem Lauftreff am Nachmittag auf dem Parkplatz vor der Wiesengrundschule in Leihgestern, wo der Bus zum Flughafen nach Frankfurt pünktlich eintraf.
Mit 35 Teilnehmern waren es nochmal ein paar mehr, die dabei sein konnten, wobei es sogar noch mehr Anfragen gab, die leider nicht alle berücksichtigt werden konnten. Bei einer solchen Anzahl kommt man organisatorisch an Grenzen, sei es die Reservierung der Flugtickets, die Unterkunft oder nur die Buchung eines Lokals für ein gemeinsames Essen. Trotzdem haben es Vera Kopecky, Jitka Schlinke und Zbynek Ridl wieder geschafft eine Gruppenreise zu organisieren, die für die Teilnehmer ein reiner Genuss war. Vom ersten Newsletter bis zum Ausstieg aus dem Bus am Ende der Tour konnten sich alle quasi in ein gemachtes Bett legen und wurden auf angenehmste Weise von einem Ort oder Hohepunkt der Reise zum nächsten geschippert. Ob es um Feinheiten wie die Kosten für das 72-Stunden Ticket für den öffentlichen Nahverkehr handelte (15,40 bitte passend mitbringen: Apparat wechselt nicht!) oder um Eintrittskarten für einen Auftritt des Buena Vista Social Club ging oder die Flugtickets (für alle vorab online eingecheckt) - man brauchte sich als Mitreisender um nichts kümmern. Da blieben die Kräfte geschont für den Wettkampf als Mittelpunkt der Reise am Sonntag.
Der VCM hat den großen Vorteil, dass man neben der vollen Distanz über 42,195 km auch einen Halbmarathon sowie eine Marathonstaffel laufen kann, sodass auch weniger ambitionierte Läufer die Chance haben, an dieser größten Laufveranstaltung Österreichs teilzunehmen. Das Wetter war zum Laufen optimal, zwischen 10 und 16° bei leichter Bewölkung und etwas Wind. Ein leichter Regen auf manchen Streckenabschnitten wurde von den Läufern als erfrischende Einlage genommen, denn zu dem Zeitpunkt waren die Marathonis schon seit deutlich über zwei Stunden unterwegs und es wurde für viele zunehmend mühsam.
Aber wie anstrengend auch immer der Lauf für den oder die Einzelne war: Alle haben ihren Wettkampf zu Ende gelaufen und was besonders erfreulich ist: Nicht die geübten Läufer mit der Erfahrung von vielen Wettkämpfen haben die Strecken am souveränsten absolviert, sondern gerade unsere Einsteiger auf der Langdistanz. Kristina Hänel, AnneTTe Lenz und Dieter Weisser sind ganz gleichmäßig gelaufen und haben sich dabei ganz offenbar weniger verausgabt, als so mancher erfahrene Marathoni, der seine Ambitionen nicht durchhalten konnte. Herzlichen Glückwunsch an die Novizen. Aber auch die alten Hasen haben sich wacker geschlagen. Wir haben uns alle sehr mit unserem Abteilungsleiter über seinen Zieleinlauf gefreut, denn der letzte erfolgreich beendete Marathon lag für ihn schon ein paar Jahre zurück. Da war keiner, der ihm das nicht von Herzen gegönnt hatte. Alle Ergebnisse sowie Berichte und Bilder finden sich auf der Seite des Veranstalters unter http://www.vienna-marathon.com/
Und hier noch einige Stimmen der Teilnehmer zu der Veranstaltung:
Die Staffelläufer:
Wir haben die Wienreise mit der großen TSG-Lauftreffgruppe wieder einmal sehr genossen.
Wir haben festgestellt, dass die Gruppe immer zusammenhält, z.B. als wir einen der Läufer in der U-Bahn verloren haben. Wir verspürten sofort ein Unwohlsein und alle haben überlegt wie wir am schnellsten wieder zusammenfinden (kennt man auch von Pinguinen). Die Erleichterung und Freude war riesengroß als uns dies dann gelungen war und wir gemeinsam die Heimreise antreten konnten.
Als einzige Staffel in unserer Gruppe waren wir total begeistert gemeinsam ins Ziel einlaufen zu können.
An der Strecke wurden wir vor allem von unseren mitgebrachten TSG-Fans lautstark angefeuert, dass hat uns sehr motiviert.
Es waren sehr schöne, aber auch anstrengende vier Tage. Wir sind nicht sicher was anstrengender war, das Laufen, oder das viele Essen und Trinken.
Wir danken den fantastischen Dreien für die tolle Organisation und ziehen den Marathon-Hut!
Dieter:
Mein Erlebnis heißt Marathon
Zuerst eine nicht enden wollende Vorbereitungszeit, dann endlich der gemeinsame Flug nach Wien, jetzt kann es losgehen, ich bin aufgeregt wie ein kleiner Junge, alle sprechen mir Mut zu, das schaffst du schon, vor dem Start habe ich weiche Knie.
Dann der Lauf, zusammen mit Annette und Martin, Alex und Helmut bleiben bei uns, super, vielen Dank noch mal, auf der Strecke werden wir vom TSG Fanclub angefeuert, Liane läuft mit uns bei km 35, das hat sehr geholfen.
Endlich bei km 40 sehe ich Sven, durchhalten, dann ist Tatjana neben mir, jetzt weiß ich, das ich es schaffen werde, gemeinsam mit Annette und Alex, Hand in Hand durchs Ziel, geschafft, Tränen stehen mir in den Augen aber nicht von den Schmerzen, ich bin unglaublich stolz auf mich. (Der Rest der Abteilung darf hinzufügen: Wir auch!)
Tatjana:
Meine ganz persönlichen Highlights auf der Halbmarathon-Distanzstrecke in Wien offenbarten sich bei der 2. Verpflegungsstation bei Kilometer 10 und bei meinem unvergesslichen Zieleinlauf neben dem diesjährigen Marathon-Sieger Getu Feleke.
Gestartet bin ich aus Startblock 3, gemeinsam mit Laufkollege Thomas Jaeckel, den ich nach dem Startschuss relativ schnell aus den Augen verlor. Gewünscht hatte ich mir eine Finisherzeit von, wenn möglich unter 2 Stunden. Und es lief gut, so gut, dass ich bei Kilometer 10 in der Verpflegungsstation plötzlich auf Thomas auflief, der sich bei meinem Anblick glatt an seinem Powerriegel verschluckte und mich verdutzt fragte: „Was machsten Du hier?“ Blöde Frage! Er rief mir noch hinterher: „Du bist aber schnell!“ Nach ca. 3 Kilometer überholte er mich wortlos - das konnte er schlecht auf sich sitzen lassen, nicht das ich noch vor ihm die Ziellinie überqueren sollte. Käme er doch dann in große Erklärungsnöte gegenüber den restlichen Laufkollegen und -kolleginnen. Aber eine gewisse Freude, den großen und schnellen Thomas Jaeckel ein wenig, zumindest für 3 Kilometer, geärgert zu haben bleibt bestehen.
Unvergesslich bleibt mir der Zieleinlauf. Unmittelbar vor dem Einlauf durch das Heldentor überholte mich der diesjährige Marathonsieger Getu Feleke bei einer Finisherzeit von 02:05:41 (Neuer Streckenrekord!) und überquerte genau 13 Sekunden vor mir die Ziellinie. Die Stimmung, das Gekreische, der Applaus und das Blitzlichtgewitter beim Lauf über den blauen Teppich Richtung Zielportal sorgte bei mir für eine „Ganzkörpergänsehaut“ der Extraklasse und ein paar Tränchen der Rührung. Einen perfekteren Zeitpunkt für den Einlauf auf den Heldenplatz hätte ich mir nicht aussuchen können.
Trommelwirbel: Das Bild vom Zieleinlauf:
Nein, ich meine nicht den dunkelhäutigen schnellen Mann vorne im Bild. Schaut nochmal genau hin. Hier ist der Star:
Alex:
Mein besonderes Erlebnis in und um Wien ……..
Feuchte klamme Hände, Vorfreude auf das was DANACH kommt, pochendes Herz ….all das hört sich an wie die Eindrücke vor einem Marathon.
Bei mir waren es eher die Augenblicke die wir im Flieger erlebten, Annette belächelte immer wieder meine eigenen besonderen „NAHTODERFAHRUNGEN“ wenn ich im Flieger sitze, Heike versuchte mich damit abzulenken in dem sie mir eine Fahrt in ihrem POLO vorgaukelte, und ich frage mich wirklich ob dies dazu beigetragen hat das ICH mich besser fühle. Wenn sie so mit ihrem POLO fährt wie der nach Frankfurt geflogen ist, so meide ich wohl zukünftig auch die Straßen im Forst!! Zu guter Letzt ist es immer schön wenn man jemanden wie Sven hinter sich sitzen hat, der jede negative Veränderung meines eigenen Sitzes in Form von bösen Omen kommentiert. Annettes Einwand, dass ich mir erst Sorgen machen müsste, wenn die Stewardessen fluchtartig den Gang verlassen, konnte mich genau 1,5 Sekunden beruhigen, denn danach waren die alle weg und die Vorhänge waren zu.
Aber wie es der Zufall will bin ich dann doch noch heil in Frankfurt gelandet und sofort hatte ich meine große Klappe zurück :o)
Alles in allem war es grandios mit diesem Lauftreff in Wien zu weilen, wenn ich kann werde ich dies immer wieder gerne tun!!!!
Hans:
Schwierig mit den Highlights. Ich hätte da eher eine Liste von Lowlights zu berichten.Wo soll man da nur anfangen? Bei der völlig überstürzten Abreise 15 Minuten, nachdem ich den Arbeits-PC runtergefahren habe? Bei der vergessenen Nahrung für den Marathon oder der daheim liegen gelassenen Anmeldebestätigung für den Wettkampf? Oder vielleicht bei dem beinahe vergessenen Champion-Chip, den ich durch einen beherzten Sprint zurück nach Hause noch mitnehmen konnte? Auf jeden Fall war das mein am schlechtesten vorbereiteter Großwettkampf seitdem ich laufe. Was für ein Glück, dass unser fleißiges Dreigestirn eine wundervoll organisierte Tour vorbereitet hatte, wo ich mich nur hineinfallen lassen musste und bestens aufgehoben war.
Achso: Ein spezielles Lowlight war aus meiner Sicht noch beim Schnitzelessen am Dienstag am Horizont aufgestiegen. Dass die Österreicher und speziell die Wiener in der Gastronomie einen besonders derben Charme pflegen, ist bekannt und sicher mit ein Grund, dorthin zu reisen um sich im besten Wiener Schmäh vor oder nach dem Essen ein bisschen beleidigen zu lassen. Aber dass ein völlig überforderter Kellner die Gäste beschimpft und maßregelt, war selbst für Wiener Verhältnisse zu viel. Wir sind sicher alle mehr als satt geworden, aber das war mir zu viel kulturelle Eigenart. Nächstes Mal dann vielleicht doch der Figlmüller. Die Portionen sind zwar ein bisschen kleiner, aber zum satt werden reicht es dicke.
Welche Erinnerung bleibt? Ganz klar: Die Super Organisation, der Einsatz unseres grandiosen Reiseleitertrios und die Erfahrung, wie gut eine Sport- und Kulturreise tut, um den Alltagsstress zu vergessen. Danke, danke, danke.
Heidrun:
Ich erinnere mich noch an die Anfänge der Planung Wien-Marathon. Zu dieser Zeit war ich in Berlin und nahm am GEHER-Wettkampf teil. Ich erzählte es dann beiläufig Silke aus Berlin - einer Super-Geherin. Die spontane Reaktion von uns war - da werden wir uns anmelden. Dies ist eine gute Vorbereitung für unsere Deutsche Gehermeisterschaft 20 km Sraße in Naumburg.
Es war ein wunderbares Gefühl über den blauen Teppich ins Ziel zu kommen. Die gesamte Organisation Wien war ein tolles Erlebnis - dem Team sei ganz herzlich gedankt - auch im Namen von Silke die euch alle aus der Ferne herzlich grüßen lässt.
Kristina:
Wien - mein erster Marathon
Von dem vielen schönen, aufregenden stellvertretend einige besondere Momente: am Start bei Noelia zu sein tut so gut; immer wieder taucht meine Familie am Rand auf mit meinem Enkel und plötzlich das Schild" meine Oma ist die schnellste"; bei km 32 Julio, der mich anfeuert und Liane, die mit Helmut läuft; und überall Leute von der TSG. Laufen muss ich selbst aber alleine bin ich nicht!
Sven:
Wenn es doch anders kommt als geplant
Ich hatte eine super Vorbereitung und die Zeiten mit denen ich im Vorfeld bei einigen kleineren Wettkämpfe finishte, ließen mich auf eine für mich richtig gute Zeit hoffen. Leider bekam ich ca. 2 Wochen vor Wien mit meinem rechten Knie Probleme, sodass ich direkt vor Wien erst einmal kürzer treten musste, also pausieren... In der letzten Vorbereitungswoche startete ich nochmal einen Versuch mit einer 8 km Runde die meinem Knie leider nicht sehr gut tat. Nun stand ich an dem Sonntagmorgen in Wien an der Startlinie und betete das mein Knie durchhält. Nach km 2 machte sich mein Knie schon bemerkbar, sodass ich dort schon daran zweifelte den Marathon überhaupt finishen zu können. Von km zu km wurden die Schmerzen größer, aber ich lief meinen Schnitt so wie ich ihn geplant hatte. Allerdings bei km 20, wo ich mal kurz stehen bleiben musste, konnte ich überhaupt nicht mehr auftreten. Da dachte ich zum ersten Mal ans Aufgeben. Langsam vom humpeln ins laufen übergehend schaffte ich es doch weiter zu machen. Ich wollte nicht der wahrscheinlich Einzige sein, der in Wien nicht die Ziellinie erreicht. Nun folgten meine bisher längsten und härtesten 22,195 km bis zum Ziel. Als ich kurz vor dem Ziel unseren super tollen Fanclub sah, wusste ich das ich es doch schaffen werde. Im Ziel angekommen, geschafft !!!
Ein weiteres Highlight für mich war natürlich das mein Vater seinen ersten Marathon gelaufen ist. Auch wenn er nicht immer daran geglaubt hat das er es schaffen würde, war ich mir da doch ganz sicher.
Ich bin sehr stolz auf ihn :)
Anke:
Wien - aus der Sicht eines Zuschauers
Ich begebe mich auf die Reise ohne sportliche Vorbereitung, ohne die Gruppe zu kennen, ohne viele Informationen über die Stadt.
Meine Aufgabe ist anfeuern - und das haben die vielen Läufer mir sehr einfach gemacht! Aufgenommen wurde ich als wäre ich schon lange Mitglied des Lauftreffes (und eine Zwangs-Adoption scheint unausweichlich), gezeigt wird mir die Stadt von einer herzlichen Stadtführerin und ich muss mich selber um so gut wie nichts kümmern, kriege alle Sehenswürdigkeiten und Wege gezeigt. Welche Reiseorganisation kann da mithalten..?!
Ich bin so stolz auf alle Läufer, besonders auf meine AnneTTe und bin froh mitgereist zu sein - eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte! Vielen Dank!
Elke S.:
Marathon-Vorbereitungen sind ausgesprochen aufwändig und fressen extrem viel Zeit. Zeit, die für gemeinsame Unternehmungen mit dem Partner fehlt. Jeder, der einen Läufer-Partner hat, weiß, wovon ich spreche...
Meine Einstellung zum Laufen ist als passives Mitglied dieser Paar-Beziehung entsprechend ambivalent. Wenn ich das Gefühl habe, dass ich nur noch Worte wie "Laufstil-Training", "langer Lauf", "Intervall-Training" höre, stellen sich schon mal meine Nackenhaare hoch. Diese Nackenhaare legen sich nicht zuletzt deswegegen auch immer wieder flach, weil die liebevoll vorbereiteten Newsletter Lust auf die Reise und Lust auf die Gruppe machen. Da wird der Marathon (fast) zur Nebensache. Außerdem waren meine Erfahrungen in Hamburg und Prag so positiv gewesen, dass ich auch dieses Mal große Lust hatte, mich auf Wien einzulassen.
Nun war es diesmal mit den Vorbereitungen nicht ganz so extrem gewesen, weil sich Thomas vernünftigerweise, wenn auch leider aus gesundheitlichen Gründen, entschieden hatte, in Wien "nur" den Halbmarathon in Angriff zu nehmen. An zwei Punkten der Strecke konnte ich ihn schließlich lautstark anfeuern, und an dem Stil, wie er jedes Mal vorbei "flog", glaubte ich schon ablesen zu können, dass er mit sich und seiner Pace zufrieden war. War er dann auch :)
Was mich tatsächlich immer wieder verblüfft, ist die Stimmung an der Strecke. Denke ich vorher noch: "Sch... auf Marathon!", werde ich vor Ort regelrecht angesteckt von der Euphorie und der guten Laune. Ganz viel Spaß hat mir auch gemacht, die anderen TSG-Läufer schon von Weitem auszumachen und lauthals ihren Namen zu rufen, damit sie sich durch meine Anfeuerungen gestärkt fühlen und Reserven mobilisieren können. Meine Heiserkeit hinterher ist ja schließlich nix im Vergleich zu den ausgepumpten Muskeln der Sportler...
Mein Fazit: Immer wieder gerne!
To be continued ...